Folge 7 – Merkmale der Lernschwierigkeiten

© Volodymyr

Schwierigkeiten im Lesen, im Schreiben, im Rechnen, keine Konzentration und Aufmerksamkeit, das sind die Herausforderungen unserer Kinder.

Du kennst das sicherlich auch: „Mama, ich versteh das nicht!“ Dann setzen wir uns hin mit dem Lehrbuch. Wir erarbeiten uns Rechenwege, Rechtschreibstrategien und vieles mehr. Wir wollen unseren Kindern helfen.

Wenn aber das täglich Üben zu Hause, der Nachhilfeunterricht, die Unterstützung von Oma und Opa so gar nichts bringt, außer Tränen und Frust, dann braucht es einen Plan B. Und der ist zu erkennen, dass vielleicht die Schwierigkeiten größer sind.

Schauen wir uns die Lernschwierigkeiten einmal genauer an.

Lesen und Schreiben

Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben kommen sehr häufig vor. Es sind dabei die kleinen, aber auch die größeren Kinder betroffen. Sie machen häufig viele Fehler. Der Rand eines Blattes ist ziemlich rot. Gelesen wird gar nicht so gerne und wenn, dann nur sehr langsam, unsicher, leise, mit vielen Lesefehlern. Viele Fehler sehen natürlich schrecklich aus auf dem Papier. Aber es lohnt sich, diese etwas genauer anzuschauen.

Die vier goldenen Rechtschreibregeln.

  1. Satzanfänge
  2. Satzenden
  3. Pünktchen über i, ä, ö, ü
  4. Groß- und Kleinschreibung
Fritzi Quiel

Mein Tipp für die Arbeit zu Hause: Trainiert die vier goldenen Rechtschreibregeln. Es reicht jeden Tag einen Satz schreiben zu lassen. Dann besprecht diese vier Regeln. Ich bin mir sicher, dass alle Kinder diese Regeln kennen. Im nächsten Schritt wenden die Kinder dann diese Regeln an. Alle anderen Fehler sind erst einmal egal. Wir können nicht an allen Fehlern gleichzeitig arbeiten. Aber diese vier Punkte zu trainieren, befähigt dein Kind Fehler selbst zu finden. Und wenn das sitzt, dann bitte erst den nächsten Fehlertypen, zum Beispiel das Anwenden der Doppelkonsonanten, trainieren.

Rechnen

Eine weitere Herausforderung haben Kinder häufig mit Mathematik. Nicht jede Schwierigkeit ist dabei gleich ein ernstes Problem. Denn es gibt immer Themen, die uns einfach besser liegen als andere Inhalte.

Kinder, denen Mathe schwerfällt, die benutzen manchmal heimlich die Finger. Sie zählen die Aufgaben ab, anstelle zu rechnen. Aber sie haben auch erstaunliche Strategien. Viele kommen irgendwie zurecht und durch die Schule. Häufig sind diese Kinder bereits ganz am Anfang, im Zahlenraum bis 20 oder bis 100, steckengeblieben.

Was für mich völlig normal ist, zum Beispiel dass 8+7=15 ist und damit alle Zahlen, die als Einer eine 8 und eine 7 haben, zusammen irgendetwas mit 5 hinten ergibt, das ist denen nicht klar. Und damit fällt natürlich das Rechnen mit den größeren Zahlen schwer. Ein Glück, dass es dann irgendwann den Taschenrechner gibt. Denn der übernimmt das ja zuverlässig.

Es fehlen aber weiterhin die Hintergründe. Und das ist das Gemeine. Man muss immer soweit zurückgehen beim Training, bis zu dem Punkt, an dem es schwer wird. Und häufig ist das der Zahlenraum bis 100. Denn da liegen die Grundlagen für alles, was danach kommt. Aber auch hier: Mit dem richtigen Training lässt sich das aufarbeiten. Kombiniert mit den richtigen Rechenstrategien, ist alles möglich.

Fokus

Unter Aufmerksamkeits- und Konzentrationsmangel leiden wir doch alle mal. Aber Kinder, die von AD(H)S betroffen sind, denen fällt das Lernen doppelt schwer. Den Fokus halten, dem Lehrer folgen, das spannende Geschehen auf der Straße ausblenden, und dann noch den schwierigen und vielleicht auch langweiligen Themen in der Schule folgen, das kostet Kraft. Aber auch hier gibt es tolle Ideen: Setzt das Kind nach vorne, nutzt Kopfhörer in Klassenarbeiten, lasst Bewegung zu.

Hört rein in die Folge 7 und erfahrt noch mehr über die Symptome, Merkmale und Idee für Zuhause.